Albert Herbig/Dagmar Scholle „Die Maschine stand still. Vom Leben und Überleben in pandemischen Zeiten“ Buchvorstellung Montag, 23.05.2022, 20 Uhr
7. April 2022Sabine Göttel „Im Gefieder“ Lesung Montag, 11.07.2022, 20 Uhr
22. Juni 2022Eva Raisig
"Seltene Erde"
Montag, 04.07.2022, 20 Uhr
Als die Voyager 1 viele Jahre nach ihrem Start aus dem interstellaren Raum auf die Erde zurückblickt, ist die Welt eine andere geworden. Was der Raumsonde bleibt, ist ihre Fracht aus Bildern, Musik und Grüßen in 55 Sprachen, um möglichen Außerirdischen vom Leben auf der Erde erzählen zu können. Aber das absolut Fremde lässt sich womöglich nicht nur in fernen Galaxien finden. Auch in einem südamerikanischen Dorf sollen Ufos so häufig sein wie die dort streunenden Hunde. Hierhin folgt Therese nach dem Tod ihrer Großmutter kurzerhand der von der Wissenschaft enttäuschten Astrophysikerin Lenka, die Antworten auf die Frage sucht, was ein Kontakt mit fremden Zivilisationen bedeuten würde. Während Therese Lenkas Sehnsucht nach einer anderen Welt beobachtet, spürt sie die Fremdheit zunehmend in den Leerstellen der eigenen Familiengeschichte: Was bleibt vom Hungerwinter 1946/47? Was von der Schwester der Großmutter, die sich nachts in den halb zugefrorenen Main stürzte? Und wie soll sich von einer Welt, in der innerhalb zweier Generationen die Geschichten unwiederbringlich verloren gehen können, überhaupt ein ehrliches Bild zeichnen lassen?
Eva Raisig, 1984 in Frankfurt am Main geboren, hat Physik studiert und lebt als freie Autorin und Redakteurin in Berlin. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie unter anderem ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats und der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin. 2020 war sie Alfred-Döblin-Stipendiatin der Akademie der Künste.