Preisträger
Kunstpreis Andrea Neumann
2022 ǀ 2023

Der Kunstpreis Andrea Neumann 2022/2023 geht an Luan Lamberty - Der Luxemburger Künstler setzte sich in einem Feld von 72 Bewerbungen durch



Videoporträt von Luan Lamberty

Der Preisträger des Kunstpreises Andrea Neumann 2022/23 steht fest. In ihrer Sitzung am 10. September sprach sich die Jury einstimmig für den Luxemburger Künstler Luan Lamberty aus. Er überzeugte sowohl mit seinem Projektvorschlag als auch mit seinem vorgelegten Portfolio.
Luan Lamberty (*1988) hat an der Hochschule für Künste in Bremen studiert und war Meisterschüler bei Heike Kati Barath. Er lebt und arbeitet in Luxemburg. Mittels Malerei und Trickfilm beschäftigt sich Lamberty mit den Nuancen sozialer Begegnungen und der Analyse von Körpersprache. In der Jurybegründung heißt es wörtlich: „Luan Lamberty verfügt über eine kraftvolle, reiche und emotional berührende Bildsprache. Er versteht es, komplexe Situationen und Erfahrungen, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich, in visuelle Formeln zu fassen, die klar und einfach sind, zugleich aber tiefgehende Reflexionen auslösen. Seine farbintensiven, vermeintlich plakativen Bilder erschließen sich mit ihren Feinheiten erst auf den zweiten Blick. Formale und kompositorische Strenge steht gegen spielerische Leichtigkeit und Offenheit, blockhafte Verdichtung gegen die subtil gesetzte Linie und die frei fließende Farbe. Gerade die Brüche im Bild lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die zentrale emotionale Aussage. Für das Projekt im Rahmen des Kunstpreises wird Lamberty seiner Kunst die Dimension Zeit hinzufügen, indem er ein neu zu schaffendes Gemälde mit Hilfe der Stop-Motion-Technik filmisch in Bewegung versetzt.“
Der Kunstpreis Andrea Neumann ist mit 5000 Euro dotiert und umfasst die Realisierung eines Projekts, das im kommenden Jahr im Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken gezeigt und mit einem Ausstellungskatalog dokumentiert wird. Der Preis wird von der Stiftung der Metall- & Elektroindustrie des Saarlandes e.V. (Stiftung ME Saar) finanziert und vom Saarländischen Künstlerhaus Saarbrücken e.V. verantwortet. Der Preis ist der im Jahr 2020 gestorbenen saarländischen Malerin Andrea Neumann gewidmet, die über viele Jahre die Kunstszene im Saarland als Künstlerin maßgeblich geprägt hat. Sie wirkte auch als Kuratorin und gestaltete als stellvertretende Vorsitzende des Saarländischen Künstlerhauses Saarbrücken e.V. dessen Entwicklung mit. Vor allem lag ihr die Vernetzung der Kunstschaffenden in der Großregion am Herzen. Deswegen wurde der Preis über die gesamte Großregion ausgeschrieben.

„Mit dem Kunstpreis möchten wir im Sinne Andrea Neumanns einen Impuls für die Kunstszene in der Großregion geben“, sagt Oswald Bubel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar. „Mit Luan Lamberty hat sich die Jury für einen jungen Künstler entschieden, dessen Werke großes Potenzial zeigen. Wir sind gespannt auf die Arbeit, die er im Rahmen des Preises entwickeln wird.“

Die Resonanz auf den Kunstpreis war stark: Die Jury hat sich in ihrer Sitzung mit 68 Bewerbungen von Einzelkünstlerinnen und Künstlern sowie Künstlergruppen und vier Bewerbungen aus dem Bereich Kuratieren auseinandergesetzt. 22 Bewerbungen kamen aus dem Saarland, 26 aus Rheinland-Pfalz, 16 aus Luxemburg und acht aus Lothringen. „Das Niveau der Einreichungen war insgesamt hoch, was die Entscheidung nicht gerade leicht gemacht hat“, sagt Anne-Marie Stöhr, die der Jury als stellvertretende Vorsitzende des Saarländischen Künstlerhauses angehörte. „Gleichzeitig zeigt die Qualität der Bewerbungen, wie sinnvoll der Kunstpreis Andrea Neumann in der Großregion ist. Über diesen Erfolg haben wir uns sehr gefreut.“

Weitere Jurymitglieder waren Ida Neumann, die Tochter der Künstlerin Andrea Neumann, Dr. Roland Mönig, Direktor des Von der Heydt-Museums Wuppertal, Wilhelmina von Blumenthal, Galerie Nosbaum Reding, Luxemburg, sowie Joachim Wollschläger, Stiftung ME Saar.

Abb jeweils © Luan Lamberty