Alena Wagnerová

"Prager Hinterhöfe im Frühling"

Montag, 18.10. 2021, 20 Uhr

Essays und Reportagen von Milena Jesenská

Die Herausgeberin
Alena Wagnerová aus Brno/Brünn stammende deutsch-tschechische Schriftstellerin und Kulturpublizistin beschäftigt sich in ihrer Arbeit systematisch mit der Kultur und Geschichte Mitteleuropas. Sie schrieb u.a. die wichtigste Biographie Milena Jesenskás (Alle meine Artikel sind Liebesbriefe, 1994) und edierte ihre Briefe (Die Briefe von Milena,1996) wie auch 2015 ihre Lebenszeichen aus dem KZ Ravensbrück. Für ihre Verdienste um die deutsch-tschechische Verständigung wurde sie 2019 mit dem Ehrenpreis des Deutsch-tschechischen Kulturfonds ausgezeichnet.

Milena Jesenská
geboren 1896 in Prag, absolvierte das erste Mädchengymnasium in der Monarchie „Minerva,“ im Café Arco, der Brutstätte der Prager deutschen Literatur, lernte sie den ``Literaten ohne Werk`` Ernst Pollak kennen und zog mit ihm 1918 nach Wien. Dort begann sie für die tschechische Zeitung »Tribuna« Artikel über das Nachkriegsleben in Wien zu schreiben. Als Übersetzerin seiner Texte lernte sie 1920 Franz Kafka kennen. Seine „Briefe an Milena‘‘ haben dreissig Jahre später ihre Beziehung unsterblich gemacht. 1925 nach ihrer Rückkehr nach Prag fand die inzwischen erfolgreiche Journalistin ihr neues Zuhause in den Kreisen der tschechischen Avantgarde. In der Wochenzeitschrift ``Přítomnost`` bekam sie 1937 endlich die Möglichkeit als politische Journalistin zu wirken. Nach der Besatzung des Restes der ČSR im März 1939 schloss sich Jesenská dem Widerstand an, wurde verhaftet und starb im Mai 1944 im KZ Ravensbrück.