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halbe fünf:
Alwin Alles
"Grantchester Meadows" 

Freitag, 16.05.2025, 16:30 Uhr

 

Dreimal ist Alwin Alles mit einem Song von Pink Floyd im Ohr nach Cambridge gereist, anfangs aus Neugierde, dann aus Überzeugung und am Ende zur Dokumentation einer sich stetig verändernden Welt. Fotos und Eindrücke aus diesen bigMusic-Hörhappenings sind jetzt in der Ausstellung KLIMA XL im Saarländischen Künstlerhaus zu sehen. Im Mai 2025 wird er wieder dort vor einem Baum stehen, der in seiner Videoarbeit eine tragende Rolle spielt. Diesmal wird er eine Coverversionen von GRANTCHESTER MEADOWS des Pianisten Jordan Rudess hören aus dem Album Pink Floyd in Jazz. 

Am 16. Mai 2025 wird er um 16.30 per Videostream live aus Cambridge dem Journalisten Christoph Schreiner im Saarländischen Künstlerhaus Rede und Antwort stehen.  

 

Aus dem Ausstellungskatalog:

GRANTCHESTER MEADOWS ist ein Lied von Pink Floyd, veröffentlicht auf dem Album UMMA GUMMA im Jahr 1969. Der Song ist nach einem Wiesenstück benannt, durch das sich in der Nähe von Cambridge ein Fluss namens Cam endlos schlängelt. Ein traumhaftes Stück Erde, das wahrscheinlich schon die Bandmitglieder zu schätzen wussten und das heute immer noch sehr beliebt ist für Hundespaziergänge und Picknicks. GRANTCHESTER MEADOWS ist ein Musikstück, das mich schon als 13-jährigen Jungen fasziniert hat. War das Musik? Ich hatte eine Aufnahme auf Kassette, die ich immer wieder zurückspulte, weil ich das vermeintliche Ableben einer wild umher surrenden Fliege am Ende so lustig fand. Dann war Ruhe und nur noch Vogelgezwitscher. Alle Geräusche aus dem Stück kann man auch vor Ort wahrnehmen, wenn man nicht, wie ich, den Song in einem Loop 33 Stunden und 33 Minuten hört. Die Fotos, die kurz nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang entstanden sind, halten die Erinnerungen wach an diesen wahrhaft schönen Tag in Cambridge.

Mich hat die Gegend am Cam und die Menschen, die ich dort vorfand, sehr beeindruckt, daher wollte ich ein zweites Mal dort fotografieren. So bin ich einige Jahre später noch mal zum Cam aufgebrochen, diesmal mit SIGNS OF LIFE, einem anderen Stück von Pink Floyd, dessen Video dort über und unter Wasser gedreht wurde. Alles war wieder vertraut und schön wie damals, bis dieser völlig zerstörte Baum auftauchte. Plötzlich wurde mir bewusst: Genau vor diesem Baum hatte ich mich bei meiner ersten Reise fotografiert. Diesen Baum hatte ich gewählt. … What happened ?

Die Veränderung und der sichtbare Überlebenskampf haben mich nicht mehr losgelassen. Schon vor Ort hatte ich mich entschieden, mit einer anderen Version von GRANTCHESTER MEADOWS ein weiteres Mal nach Cambridge aufzubrechen und diesen Baum als Beispiel einer sich stetig verändernden Welt festzuhalten. Wie sich herausstellte, keine schlechte Idee, denn bei meiner dritten Wanderung durch die Wiese bot mir das Objekt meiner Begierde wieder ein ganz anderes Bild.